Lithiumbis(trimethylsilyl)amid

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Strukturformel
Strukturformel von Lithium-bis(trimethylsilyl)amid
Allgemeines
Name Lithiumbis(trimethylsilyl)amid
Andere Namen
  • LHMDS
  • Lithiumhexamethyldisilazid
  • Bis(trimethylsilyl)lithiumamid
Summenformel C6H18LiNSi2
Kurzbeschreibung

farbloser bis gelber Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 4039-32-1
EG-Nummer 223-725-6
ECHA-InfoCard 100.021.569
PubChem 2733832
Wikidata Q219037
Eigenschaften
Molare Masse 167,33 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

0,86 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

83–86 °C[1]

Löslichkeit

reagiert mit Wasser und Alkoholen[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 228​‐​314​‐​318
P: 210​‐​280​‐​305+351+338​‐​309​‐​310​‐​402[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Lithiumbis(trimethylsilyl)amid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Trimethylsilylamide. Es ist das Lithiumsalz von Hexamethyldisilazan.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lithiumbis(trimethylsilyl)amid kann durch Reaktion einer Lösung von n-Butyllithium in Pentan mit einer Lösung von Hexamethyldisilazan in Ether gewonnen werden.[3]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lithiumbis(trimethylsilyl)amid ist ein farbloser Feststoff, der sich an Luft zersetzt, wobei Selbstentzündung erfolgen kann. Unter Stickstoff ist er beständig.[3] Als Feststoff liegt er als Trimer vor. Er ist in vielen organischen Lösungsmitteln löslich und liegt in Lösung in THF oder Ether als dimer-monomer Mischung vor. In Kohlenwasserstoffen liegt als tetramer-dimer Mischung vor.[4] Mit Halogeniden bildet er Hexamethyldisilylamin-Derivate.[3]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lithiumbis(trimethylsilyl)amid wird als Base zur Herstellung von Dienen und Enolaten verwendet.[1] Es wird auch katalytisch zur Addition von P-H-Bindungen in Phosphanen an Carbodiimide zu Phosphaguanidinen und der Synthese von disubstituierten 1,2,5-Thiadiazolen verwendet.[2]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g Datenblatt Lithium bis(trimethylsilyl)amide bei Alfa Aesar, abgerufen am 13. Januar 2014 (Seite nicht mehr abrufbar).
  2. a b Datenblatt Lithium bis(trimethylsilyl)amide, 97% bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 13. Januar 2014 (PDF).
  3. a b c Georg Brauer, unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a. (Hrsg.): Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band 1. Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 711.
  4. Philip L. Fuchs: Handbook of Reagents for Organic Synthesis, Reagents for Silicon-Mediated ... John Wiley & Sons, 2013, ISBN 978-1-118-63613-8, S. 356 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).